In den kommenden Jahren ist mit einem Rückgang der Schülerzahlen in der Stadt Salzgitter zu rechnen.
Mit Beschluss zum Haushalt 2010 hat der Rat die Verwaltung beauftragt, ihm im Rahmen der Schulentwicklungsplanung darzulegen, wie sich die zurückgehenden Schülerzahlen zukünftig bei den notwendigen Planungen auswirken werden.
Ein wichtiger Punkt, so Frank Klingebiel, sei für ihn, dass vor Umsetzung der Planungsüberlegungen Eltern, Schüler, Schulen, Ortsräte und die entsprechenden Ratsgremien frühzeitig über die Pläne der Verwaltung informiert und gebeten würden, noch vor den Sommerferien dazu Stellungnahmen abzugeben. Der Oberbürgermeister betonte, er erhoffe sich davon bei den Betroffenen ein Höchstmaß an Akzeptanz zu erreichen. Danach werde eine Auswertung der Meinungsäußerungen stattfinden, die in die politische Diskussion bei konkreten schulorganisatorischen Maßnahmen einfließen würden.
Die derzeitigen Schülerzahlen, erklärte Klingebiel, zeigten jedoch noch keinen akuten Handlungsbedarf, so dass im Schuljahr 2011/2012 noch keine schulorganisatorische Maßnahmen durchgeführt würden. Doch auch danach würden Schließungen von Schulen erst nach einem kinder- und elternfreundlichen Übergang (eingeschulte Kinder bleiben bis zur vierten Klasse, es wird aber nicht neu eingeschult) umgesetzt.
Grundschulen
Von einer Aufhebung wäre nach der Planung die Grundschule (GS) Waldschule in Salzgitter-Bad spätestens zum 1. August 2013 betroffen. Grund sei der hohe Sanierungsbedarf (zirka 367 000 Euro) und der Rückgang der Schülerzahlen. Bereits seit 2008 ist die Schule kommissarisch der Grundschule Am Ziesberg zugeordnet. In deren Schulgebäude könnten die Schüler problemlos unterrichtet werden.
Ebenfalls schon seit längerer Zeit nicht mehr eigenständig, ist die Grundschule Salder, die wegen zu geringer Schülerzahlen der Grundschule am Ostertal in Lebenstedt zugeordnet wurde. Auch ihre Schließung ist geplant, da die derzeitig höhere Schülerzahl auf der Tatsache beruht, dass Kinder aus anderen Stadtteilen dort beschult werden. Die Verwaltung strebt mittelfristig eine Eingliederung der Grundschulkinder aus Salder in das Schulgebäude Ostertal an.
Hauptschulen
Mittelfristig ist der Bestand der Hauptschulen Salzgitter-Bad, Fredenberg und An der Klunkau noch nicht gefährdet. Die Entwicklung an den Schulen in Thiede und Flachstöckheim werde beobachtet. Es zeichne sich aber bereits ab, dass diese beiden Hauptschulen über den mittelfristigen Planungszeitraum kaum mehr zu halten sein werden.
Realschulen/Gymnasien
Für alle Realschulen sind mittel- und langfristig sowie für die Gymnasien mittelfristig keine Schließungen geplant.
Oberschule
Das vom Land Niedersachsen favorisierte Modell einer Oberschule (Zusammenfassung von Hauptschule und Realschule in dieser Schulform) werde auf seine Umsetzbarkeit in Salzgitter überprüft. Sollten die rückläufigen Schülerzahlen jedoch schulorganisatorische Maßnahmen (Aufhebung oder Zusammenlegung von Schulen) erforderlich machen, werde die Einführung einer Oberschule mit möglichst geringen Eingriffen in vorhandene Schulstrukturen in Salzgitter umgesetzt.
Weitergehende Informationen sind in der nachfolgenden Mitteilungsvorlage der Verwaltung einzusehen. Diese wird in den nächsten Wochen in den Ortsräten und den betreffenden Ausschüssen debattiert. Am 25. Mai steht sie auf der Tagesordnung des Rates.